Freitag, 31. Juli 2009

Der Fluch der Gottesbeweise (4)

Teil IV: Gott und die Übel der Welt

These: Das Schlechte in der Welt ist notwendig, um das Gute zu ermöglichen

Kritik:
• Wenn Gott das Schlechte zumindest teilweise verhindern könnte, warum unterlässt er dies?
• Wie sollen die abertausend sterbenden Kinder jeden Tag etwas Gutes ermöglichen?
• Die angeborene menschliche Gier scheint das größte Übel überhaupt zu sein.


These: Die Verbrechen der Menschheit sind kein hoher Preis für den freien Willen

Kritik:
• Krankheiten, Behinderungen und Naturkatastrophen sind nicht menschengemacht.
• Menschenhass und Gewalttätigkeit kommt nur in kranken oder verblendeten Menschen vor.
• Wie kann Gott schwach geschaffene Menschen für ihre Schwäche bestrafen?
• Könnte ein allmächtiger Gott nicht unbemerkt Verbrechen wie Völkermorde verhindern?

Fazit:
Bereits der griechische Philosoph Epikur (ca. 300 v.Chr.) wusste:
Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:
Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft,
Oder er kann es und will es nicht:
Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist,
Oder er will es nicht und kann es nicht:
Dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott,
Oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:
Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?
Gott kann also nicht gleichzeitig allmächtig und allgütig sein. Ein Gott mit den oben beschriebenen Eigenschaften ist daher nicht nur sehr unwahrscheinlich, sondern auch logisch widersprüchlich.

Anmerkung: Diese Reihe beruht auf dem Buch “Die Frage nach Gott” von Norbert Hoerster.

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